Ein Jäger und Fallensteller traf ´nen Bär

Alternativer Wolf Und Baerenpark Imposanter Baer

06.09.2015


Kennen Sie die Geschichte bzw. den Limmerick (engl. Gedichtsform) vom Jäger und Fallensteller, der sich auf einen Wettlauf mit einem Bären eingelassen, überraschenderweise verloren und somit dem Bären ein genüssliches Abendessen geliefert hat?


Na ja, probieren wollte ich das nicht gerade, als ich mit meinem Mann das Bärenfest anlässlich des 5. Geburtstags des Wolf- und Bärenparks Schwarzwald im Wolftal besuchte. Aus früheren Besuchen in Bad Rippoldsau-Schapbach kannte ich den Park bereits: Super-engagierte Leute, alternatives Konzept, kein Tierpark sondern tiergerechte Umgebung, viel zu sehen, schöner Kinderbereich, immer auch ein bisschen spannend ob sich die Wölfe und Bären blicken lassen - bei jedem Wetter klasse.


Heute also Bärenfest: Eine Rallye ist angekündigt, das Backen einer Bärentorte, dazu Unterhaltungsprogramm wie Kettensägekünstler, eine Tombola und mehr. Schwimmbadwetter hatten wir jetzt reichlich, also an diesem Sonntag los in den Alternativen Wolf- und Bärenpark. Die Rallye sollte mein Wochenend-Highlight werden - aber ich kam zu spät, hätte wohl das Plakat genauer lesen sollen, gerade zum Zieleinlauf haben wir es noch geschafft, Mist. Hätte ich, hätten wir, denn es war eine Team-Rallye, Chancen gehabt? Die Aufgaben waren durchaus anspruchsvoll, mal war Wissen gefragt, mal Können, mal Geschwindigkeit, mal war die Aufgabe einfach witzig. Ganz schön knifflig z.B. die Frage nach der Kalorienzahl für Bären im Herbst oder die Frage, wieviel ein Wolf auf einmal fressen kann. Dann die entsprechende Menge als Holzklötze mitschleppen und über die Ziellinie bringen. Witzig die Sache mit dem Eisblock mit eingeschlossenen Beeren (nicht Bären zum Glück), der erst mal mit der Wärme der eigenen Hände aufgetaut werden musste um die nächste Aufgabe zu erfahren. Je mehr Aufgaben ich auf dem Rundgang las, je mehr habe ich mich geärgert, nicht dabei gewesen zu sein.


Trotz verpasster Gewinnchance ist aber der Besuch wie immer lohnenswert. Man wird hier nicht bespaßt, wie es treffend neudeutsch heißt, man muss, man darf sich entschleunigen, wie es genauso neudeutsch genannt wird. Nur mit Ruhe und Gelassenheit hat man die Chance, die Tiere zu sehen. Man bleibt einfach mal stehen, betrachtet die Natur, wird ruhiger, lässt den Blick schweifen und sieht mit Glück einen der drei Wölfe (Zitat einer Mitarbeiterin "manche haben auch schon fünf gesehen") oder einen der neun Bären. Und wenn nicht, hat man einen schönen Spaziergang gemacht und aktiv ein Tierschutz-Projekt unterstützt.


Das Nachmittags-Programm beschließe ich mit dem Besuch beim Bärenkuchen-backen. Es wird ein Kuchen, wie ihn Bären mögen, für Menschen nicht unbedingt geeignet. Mich spricht ja ehrlich gesagt der Bienenstich am Kuchenstand mehr an, aber die Bären sind schon ganz heiß und patroullieren den Zaun entlang, wahrscheinlich mit den verführerischen Düften der "Torte" in der Nase. Leider bin ich zum Mitbacken ca. 40 Jahre zu alt, ich wende mich deshalb dem Bienenstich zu.


So ist der Nachmittag trotz verpasster Rallye ein Gewinn - und nächstes Mal lese ich das Plakat genauer!


Eure Infobaum-Bloggerin

Elisabeth

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Längste Baumliege bei Todtnau
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© Kurt Haberstich