Fronleichnam in festlicher Fürstenberger Tracht

Fronleichnam Fuerstenberger Tracht

04.06.2015

Tradition, Heimat, das Dorfgeschehen mitgestalten, das gehört zu meinen Aufgaben, als Mitglied und Vorsitzende des Musikverein Schenkenzell e.V., so auch das kirchliche Fronleichnamsfest, das vergangenen Sonntag mit einer Prozession durchs Dorf gefeiert wurde. Nach einer durchzechten Nacht (siehe Blogeintrag Revolverheld, Schloss Salem), fällt das Aufstehen um 7:00 Uhr am Sonntagmorgen besonders schwer, aber was tut man nicht alles in seinem jungen Leben.

Tags zuvor habe ich schon die Einzelteile meiner Fürstenberger Tracht zurecht gelegt, die übrigens meine Oma zu Ihrer Hochzeit getragen hat. Also ein richtiges Erbstück.

Die Fürstenberger Tracht ist neben der Bollenhut-Tracht einer der schönsten Trachten im Schwarzwald. Ihre Heimat ist im ehemaligen Kinzigtäler Herrschaftsgebiet der Herren von Fürstenberg und ist eine katholische Tracht.

Meine Schürze und Tuch sind handgefertigt und selbst bestickt. Mit Bluse und Brust (ja, so nennt man das Kleidungststück um die eigentliche Brust herum) beginnt man, danach kommen Unterrock und Rock ins Spiel, die von einer Wulst an der Brust im Taillenbereich gehalten werden.

Mit dem dreiecksförmigen Tuch, auch Ful" genannt wird die Bluse mit Puffärmeln verdeckt. Darunter noch unser sogenanntes Tischdeckle ein grob gehäkeltes Spitzentüchle runden das Gesamtbild ab. Bei kühlem Wetter haben wir noch eine schwarze, kurze Jacke mit dem Namen Tschobe, die an den Ärmeln mit Elfenbeinknöpfen verziert ist. Also ein richtiges Schmuckstück so eine Fürstenberger Tracht und auch kein günstiges dazu. Bei den sommerlichen Temperaturen am Sonntag konnten wir jedoch auf den Tschobe verzichten.

Mit einer feierlichen Prozesession geleitete der Musikverein Schenkenzell e.V. die Kirchgänger durchs Dorf. An vier Stellen wurde an den Blumenteppichen angehalten, ein Gebet wurde aufgesagt und ein Musikstück begleitet die singenenden Christen. Das ganze Dorf war mit Blumengebinden und weiss-gelben Fähnchen an den Balkonen herausgeputzt.

Nach gut zwei Stunden war der Spuk vorbei und man wechselte zum gemütlichen Teil, ein kühles, prickelndes Radler wartete auf mich auf der Sonnenterrasse im Hotel Waldblick in Schenkenzell, übrigens empfehlenswert für eine Übernachtung in unserem Luftkurort.

Möchtest du auch Tradition hautnah erleben? Dann besuch doch die Patrozininiumsprozession am 5. Juli 2015 in Schenkenzell. Hier wird unserem Patron St. Ulrich die Ehre erwiesen.


Eure Infobaum-Bloggerin

Nicole

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© Kurt Haberstich