Moderne und Tradition vereint in den Tiefen des Schwarzwaldes

Moderne Und Tradition Vereint Jochen Scherziinger Artwood Black Forest

13.10.2015


Der Schwarzwald: Klischee oder Moderne? Die Meinungen sind gespalten und doch lässt sich ein deutlicher Trend erkennen: Tradition ist Kult, wenn sie entsprechend dargestellt wird.


Im Internet bin ich auf die Marke Artwood Black Forest aufmerksam geworden. Das Projekt um den Designer Jochen Scherzinger und Fotograf Sebastian Wehrle spiegelt genau das wieder. Tradition und Moderne – vereint in Kunst und hipper Mode. Ich bin neugierig, klicke mich durch das Angebot. Eines der Bilder hat es mir gleich angetan. Eine junge Dame in Tracht, mit schwarz geschminkten Lippen, ernstem Blick, Nasenpiercing und dem Schwarzwälder Bollenhut. Mehr Gengensatz geht nicht.


Ich beschließe Kontakt aufzunehmen und wurde prompt eingeladen das Bild und die Produktpalette bei einem Besuch zu begutachten. Warum nicht! Die Tour in den Hochschwarzwald verspricht nicht nur landschaftliche Reize, sondern zeigt den Schwarzwald in seinen unterschiedlichsten Facetten. Also setze ich mich in meinen Oldtimer und starte im Kinzigtal im mittleren Schwarzwald. Den konservierten Schwarzwald mit den Vogtsbauernhöfen lasse ich hinter mir und mein Oldtimer schlängelt sich weiter talaufwärts. Immer wieder komme ich an Souvenirgeschäften vorbei. Für die TouristenundUrlauber wird einiges getan um den Vorlieben für das Klischee gerecht zu werden. In Triberg häufen sich die Angebote: Größte Kuckucksuhr der Welt, Uhren- und Souvenirgeschäfte soweit das Auge reicht. Ich bin im touristischen Schwarzwald angekommen, den ich aber ebenfalls hinter mir lasse.


Es geht weiter bergauf. In Furtwangen zeigt sich, dass der Schwarzwald noch mehr zu bieten hat. Große, innovative Unternehmen, die weltweit expandieren und tätig sind, haben mitten im Schwarzwald ihren Sitz. Der Hightech-Schwarzwald ist eine weitere Facette während meiner kontrastreichen Schwarzwaldfahrt.


Immer tiefer und tiefer gelange ich in den Schwarzwald, der jetzt eine atemberaubende Aussicht bis zum höchsten Berg im Schwarzwald, dem Feldberg bietet. Das Wetter könnte besser sein und dennoch genieße ich den Weitblick im Vorbeifahren. Nach einiger Zeit erreiche ich schließlich Gütenbach und der Hochschwarzwald zeigt sich von seiner idyllischen Seite mit hohen Tannen, grünen Wäldern und Bächen. An einer alten Mühle muss ich rechts abbiegen in Richtung Hübschental. Ich denke gleich an Grönland, was eigentlich Grünland bedeutet und dass der Name zu Wikingerzeiten die Menschen in die Irre führen sollte, denn eigentlich ist die Insel ja so gar nicht grün. Vielleicht wurde das Tal Hübschental ja auch nur so benannt, damit das Tal überhaupt besiedelt wurde?


Wie auch immer, tiefer in den Schwarzwald kann man wohl nicht mehr eintauchen. Links von mir Hanglage und rechts von mir der Bach. Insgesamt an gerade mal vier Häusern komme ich vorbei bis die Straße schließlich aufhört und ich mein Ziel erreicht habe. Endstation. Dort wo die Welt aufzuhören scheint und im tiefsten Inneren des Schwarzwaldes treffe ich nun auf Jochen Scherzinger, einem Original mit Ideen für den modernen Schwarzwald und die Kombination von Tradition und aktuellen Trends. Mit einem großen Hund an der Leine öffnet er die Tür mit dem Satz: "Hast Du Angst vor Hunden? Der macht nix."


Der Standard-Hundebesitzerspruch bringt mich zum Schmunzeln. Der Hund war aber natürlich wirklich nur neugierig, wollte etwas spielen. Das Eis war schnell gebrochen und ich merke gleich, dass Jochen Scherzinger ein Vollblutschwarzwälder mit kreativer Ader und Sinn für Ideen ist. "Bei uns im Schwarzwald ist es einfach oft neblig, manchmal nass und kalt. Das ist auch unsere Mentalität - mit Ecken und Kanten eben," fügt er hinzu. Da hat er wohl Recht, der Schwarzwälder ist bekannt dafür und doch liebenswürdig und lustig auf seine Art.


Nach seiner Werkzeugmechanikerlehre merkt Jochen Scherzinger schnell, dass das nicht der richtige Beruf für ihn ist. "Bei uns im Schwarzwald macht man eben erst mal solch eine Lehre" erzählt er. Mit 26 Jahren orientiert er sich um und macht mit dem Modedesignstudium seine Leidenschaft zum Beruf. Mit Fotograf Sebastian Wehrle arbeitet er zusammen, kehrt zurück in das Hübschental und gründete das Unternehmen Artwood Black Forest.


Der Auftrag: Bilder und Mode entwerfen, die die Liebe zum Schwarzwald und die Verbundenheit zur Heimat wiederspiegeln. Mit viel Begeisterung zeigt er mir die Produktpalette. Der Jokel, eine Jacke mit Elementen einer Schwarzwälder Männertracht in modernem Design ist wohl sein ganzer Stolz hat es auch mir besonders angetan. Ich probiere sie natürlich an: Sehr angenehm zu tragen, qualitativ hochwertig, passt perfekt, aber nicht ganz billig. Viele T-Shirts mit alten Schwarzwaldbildern und Sprüchen aber auch Blusen, angelehnt an den Schnitt von Blusen der Schwarzwälder Tracht, Pullover und Shirts hat Jochen Scherzinger im Angebot. Aber eigentlich bin ich ja wegen dem Bild hier. Nachdem wir uns einig geworden sind, mache ich mich auf den Rückweg und kehre langsam ins belebte Kinzigtal zurück.


Eine außergewöhnliche Fahrt mit vielen Eindrücken und einer neuen interessanten Bekanntschaft. Vielleicht kehre ich ja nochmal zurück um mir dann einen original Artwood Black Forest "Jokel" zu gönnen.


Euer Infobaum-Blogger

Jakob


Mehr Informationen und alle Produkte unter www.artwood.de

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© Kurt Haberstich