Wanderer und Mountainbiker im Schwarzwald - Es geht auch anders

17.05.2015

An unserem heutigen Mountainbiketraining ließen wir es etwas lockerer angehen und trafen uns Sonntagmorgen um 10 Uhr. Aber was soll man fahren wenn man eine lockere Tour machen will? Unsere Wahl fiel auf den Urenkopf oberhalb Haslach im Mittleren Kinzigtal.

Wir nahmen die Route über den Adlersbach bei Hausach. Zuerst steigt der breite Holzabfuhrweg leicht an, bevor wir dann auf einen schmalen Trail einbogen. Dieser schlängelte sich am Berg entlang Richtung Haslach. Der starke Regen an einem der vergangen Tage machte sich durch etliche Pfützen und schlammigen Boden bemerkbar. Unsere Mountainbikes und wir wurden schnell dreckig und man sah uns an, dass wir keine Couchpotatos sind.

An einer Kreuzung kam dann die Frage auf: "Sollen wir lieber den breiten und leichten oder den schmalen und steilen Weg zum Gipfel nehmen?". Wir nahmen natürlich den schwereren Aufstieg - es sollte ja eine lockere Tour werden. Den kämpften wir uns dann nach oben zum Haslacher Urenkopfturm, von dem man einen herrlichen Blick ins Untere und Obere Kinzigtal und sogar bis zu den Vogesen in Frankreich hat.

Aber das schwierige kam erst noch: Die Singletrailabfahrt. Denn der ist ein beliebter Wanderweg, aber eben auch eine super Abfahrtstrecke für Mountainbiker. Klar, dass es hier zu Ärger kommt wenn Wanderer den Berg hinaufsteigen und Mountainbiker im Höllentempo den Berg hinunter rasen. Doch noch bevor wir die Abfahrt in Angriff nahmen hielt uns unser Trainer an langsam zu fahren und auf die Wanderer Rücksicht zu nehmen. Was in vielen Regionen des Schwarzwaldes für heftige Auseinandersetzungen sorgt, klappt hier im Mittleren Kinzigtal ohne Probleme.

Wenn immer Wanderer in Sicht kamen, machten wir langsam und die Wanderer machten Platz, damit wir problemlos durchfahren konnten. Man sagte sich "Hallo" und wir Mountainbiker sagten "Danke" für's Platz machen. Wanderer wie Mountainbiker lachten kurz und setzten dann ihren Weg nach oben und unten fort. Kein Wanderer der eine dumme Bemerkung über uns Biker gemacht hat und kein Biker der sich über die Wanderer aufgeregt hat.  

Ein tolles Beispiel dafür, dass es mit Rücksicht und Respekt eben auch anders geht: Eine friedliche Nutzung des Waldes durch Mountainbiker und Wanderer.

Euer Infobaum-Blogger

Jaggi